Zukunft mit Verantwortung

LIMBURGERHOF ZUKUNFTSFÄHIG MACHEN, LEBENSQUALITÄT ERHALTEN – DIE DRINGLICHSTEN THEMEN UNSERER ZEIT ANNEHMEN. DAZU BRAUCHT ES MUT UND AUFBRUCH!

Die Natur ist unsere Lebensversicherung und die wichtigste Verbündete gegen die Klimakrise und das Artenaussterben“ (Umweltministerin Steffi Lemke).

Natur ist unsere Lebensgrundlage. Ohne vitale Ökosysteme gibt es kein Trinkwasser, keine saubere Luft, keine fruchtbaren Böden. Deshalb muss Naturschutz auf allen Ebenen gedacht und umgesetzt werden. Wir wenden uns gegen halbherzige Maßnahmen oder Pseudomaßnahmen, die lediglich das Gewissen beruhigen. Wir müssen uns bewusst machen, dass unser „blauer Planet“ kurz vor dem Abgrund steht. Deshalb fordern wir Grüne:

 

1. KLIMA- UND UMWELTSCHUTZ - GRÜNFLÄCHEN ERBLÜHEN LASSEN - BEGEGNUNGSRÄUME FÖRDERN FÜR MENSCH UND WIRTSCHAFT

Der Rückgang der biologischen Vielfalt ist in zahlreichen wissenschaftlichen Studien belegt und betrifft viele Organismen: Blütenpflanzen, Bienen, Schmetterlinge und Vögel. Wir stemmen uns gegen den Verlust der Biodiversität. Wir wissen um die Notwendigkeit, mehr Flächen insektenfreundlicher zu gestalten. Das „Eh-da-Konzept“ ist ein Baustein und unsere Gemeindegärtner legen bereits ökologisch aufbereitete Flächen an. Blühende Vielfalt bietet sich auch an den Bahndämmen und Straßenböschungen an.  Der Knotenpunkt Carl-Bosch-Str./Kaiserallee/Knospstraße mit den dort angesiedelten Geschäften bietet viel Potenzial. Der brachliegenden Grünfläche fehlt es an blühender Vielfalt, Stauden und klimaangepassten Pflanzen. Derart aufgewertet würde sie Anreiz zum Verweilen bieten und insektenfreundlich der Natur nützlich sein.  Außerdem wirken Pflanzen, Farben und Blüten auf die Sinneseindrücke der Menschen und tun einfach gut.

Das Wirtschaftsleben in diesem Bereich aufwerten, das Engagement der Selbstständigen wertschätzen und den Geschäften eine Zukunft sichern, auch das haben wir hier im Blick. Mehr blühende Lebensräume machen diesen Bereich attraktiver. Gleiches gilt für den Burgunder Platz: eine attraktive Ortsmitte mit schattenspendenden Bäumen und mehr blühender Vielfalt lädt ein zum Einkaufen, Begegnen und Verweilen. Ökologie und Ökonomie müssen miteinander gedacht werden.

Natürlicher Klimaschutz ist eine kostengünstige Maßnahme, unsere natürlichen Ressourcen zu schützen ist uns Verpflichtung. Dazu gehören die Pflege und Erhaltung des ehemaligen Niedermoors (heute Bruch). Der Bruch ist ein wertvoller Lebensraum für viele wasser- und feuchtegebundene Tier- und Pflanzenarten der Randsenken. Durch den Kauf des Geländes durch den Rhein-Pfalz-Kreis, die Festsetzung von Maßnahmen und deren Umsetzung sowie die Grünlandpflege durch extensive Beweidung wird an der Wiederherstellung des ursprünglichen ökologischen Wertes gearbeitet. Das aktuelle Leitbild und Pflegekonzept für die Entwicklung des Bruchs birgt viele Chancen. Spezielle Artenschutzmaßnahmen erhöhen den Faktor „Artenvielfalt“. Qualitäts-anforderungen für große Teile des Gebiets sind: Ungestörtheit, Vernetzung, Dynamik und Wiedervernässung.  

Moore bzw. Bruchflächen und Sumpfwiesen sind Klimahelden und perfekte Kohlenstoffspeicher, denn naturnahe Feuchtgebiete halten Wasser in der Landschaft, das beugt Dürren und Überschwemmungen gleichermaßen vor. Sie sind ein Hort der Artenvielfalt und dienen als CO2-Senken dem Klimaschutz. Hier ist für uns Grüne eine Aufwertung von Landschafts- in Naturschutz das Ziel.

Für weitere allgemeine sinnvolle Maßnahmen kann im Rahmen des Landesprogramms der „Aktion Grün“ Begrünung und Artenvielfalt gefördert werden. (https://aktion-gruen.de/)

Neubau bzw. Teilstück der Schwerlasttrasse Rotterdam – Genua:
Die Planungen in Bezug auf den Ausbau der Schwerlasttrasse sehen wir Grüne kritisch. Natürlich sind und waren wir immer dafür, Güter von der Straße auf die Schiene zu holen und dafür notwendige Bahnstrecken auszubauen. Unbedingt brauchen wir zusätzliche Bahntrassen, um mehr Güter und Personen mit der Bahn transportieren zu können, die Straßen zu entlasten und klimaschädliche Emissionen einzusparen. Die Überlegungen der Bahn beinhalten u.a. zwei linksrheinische Varianten mit Rheinquerungen. Ein Teil der linksrheinischen Schwerlasttrasse würde entlang der B9 führen und dem Limburgerhofer Bruch beträchtlich schaden. Auch dient diese Fläche als natürliches Überschwemmungsgebiet und trägt gleichermaßen zum Hochwasserschutz als auch zur biologischen Vielfalt bei. Ebenso ist die unvermeidbare Lärmbelastung für dieses schützenswerte Biotop und die Bewohner*innen äußerst kritisch zu betrachten.

In einem transparenten, auch für die Bürger*innen nachvollziehbaren Verfahren, muss die Variante gewählt werden, welche die geringsten negativen Auswirkungen auf Menschen und Natur hat und im besten Kosten-Nutzen-Verhältnis steht.

 

2. ÜBERPARTEILICHER ARBEITSKREIS KLIMA

Klimaschutz ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Der AK Klima, von den Grünen tatkräftig unterstützt, bietet seit zwei Jahren eine Diskussionsplattform für engagierte Menschen aus Limburgerhof, die überparteilich denken, argumentieren und nach klugen Lösungen suchen. Dazu gehören Vorträge zum Thema „Kalte Nahwärme“, „Dämmung im Hausbestand“, Infos zum Solarkataster und Überlegungen zu Hitze und Schatten. Die Idee der Schwammstadt ist ein Konzept der Stadtplanung, möglichst viel anfallendes Regen- bzw. Oberflächenwasser vor Ort aufzunehmen und zu speichern, anstatt es lediglich zu kanalisieren und abzuleiten. Dadurch sollen z. B. Überflutungen bei Starkregen-Ereignissen vermieden bzw. verringert und das Orts- oder Stadtklima verbessert werden.

 

3. KLIMAFREUNDLICHE MOBILITÄT - SICHERHEIT HAT VORRANG

Wir wollen, dass alle Bürger*innen in Limburgerhof sicher und zügig an ihr Ziel kommen. Gegenseitige Rücksichtnahme aller Verkehrsteilnehmer sollte dabei selbstverständlich sein.

Besondere Beachtung brauchen die am meisten gefährdeten Gruppen, so die Kinder und Jugendlichen sowie Senioren. Dafür wollen wir Fuß- und Radwege auslegen. Wir haben am Anfang der Legislatur eine Mängelliste vorgelegt.

Wir setzen uns ein für eine sichere Bahnüberquerung für Radfahrende. Die aktuelle Tunnelunterquerung könnte dann allein und konsequent dem Fußverkehr/Kinderwagen/Rollstühlen und den Bahnreisenden überlassen werden.

Die Sicherheit für Kinder und ältere Fahrradfahrende kann man durch eindeutige Parkordnungen auch in Einbahnstraßen erhöhen, wie beispielsweise in der Fichtestraße. Ein Anschluss des Radwegs Speyerer Straße vorbei an der Aral-Tankstelle über Burgunder Platz in Richtung Rewe-Fahrradweg ist notwendig. Hier fehlt die Eindeutigkeit. Bei der jährlichen Aktion „Stadtradeln“, bei der wir Grüne immer aktiv auf den vordersten Plätzen mit dabei sind, hat der Mängelmelder der App gezeigt, wo unklare Verkehrsführungen Gefahren-quellen darstellen. Der gemeinsam genutzte Rad-/Fußgängerweg führt an einigen Geschäften mit Außenbestuhlung vorbei. Fußgänger*innen und Radfahrende behindern sich gegenseitig und Konflikte sind vorprogrammiert, Radfahrende sollten auf die Speyerer Straße ausweichen können. „Tempo 30“ würde den Geschwindigkeitsunterschied der Verkehrsteilnehmer*innen vermindern und damit die Gefährdung für Radfahrende reduzieren.

 

4. WOHNEN UND BAUEN

Der Klimawandel ist in vollem Gange und erfordert sparsamen Umgang mit Energie und Wasser. Das Stadtklima verändert sich rasant: Teer- und Steinflächen heizen sich in der Sonne enorm auf. Im Sommer erreichen die Temperaturen bereits hier in diesen Breiten 40 °C und mehr. Lange Dürren lassen die Vegetation vertrocknen, Bäume verdorren und die Brandgefahr ansteigen. Der Grundwasserspiegel sinkt. Starkregenfälle führen zu Überschwemmungen. Das Abwassersystem kann in Städten sehr schnell überfordert sein. Es geht schlicht darum, unseren Ort durch die Jahreszeiten bewohnbar zu halten. Die notwendige Wohnraumverdichtung/Bebauung leerstehender Grundstücke verstärkt noch den Effekt.

Resilienz bedeutet auch, dass benötigte Ressourcen möglichst weitgehend aus der Umgebung geholt und die Reservoirs geschont werden. Das gilt sowohl für Energie als auch für Wasser. Gebraucht wird eine Infrastruktur, die Wasser in der Fläche hält und durch Begrünung und offenes Wasser in den Sommermonaten für Abkühlung und Erhöhung der Luftfeuchtigkeit sorgt. Das ist unerlässlich auch für die Planung von Neubaugebieten und Änderungen im Bestand nach dem „Schwammstadtkonzept“, d.h. der besiedelte Raum hat dieselben Verhältnisse von Verdunstung, Versickerung und Abfluss wie eine unbesiedelte Fläche. Diese Maßnahmen sind verpflichtend in Neubaugebieten und müssen von Anfang an bei Planung von Bauvorhaben vollständig mitgedacht werden, mit Kosten die als Erfahrungswert ca. 1 % der objektbezogenen Bausumme betragen. Die Erfahrung zeigt, dass es wichtig ist, alle Planungsakteure von Anfang an einzubeziehen. Nur so lässt sich ein solches Konzept effektiv und relativ kostengünstig umsetzen. In der Folge bietet dies gesundheitliche Vorteile für die Einwohner*innen: gekoppelte Infrastrukturen reduzieren die Stadttemperatur, viele Grünflächen und Bäume reduzieren Stress, Atemwegserkrankungen, Lärm, Allergieaufkommen, Herzinfarkte und Schlaganfälle. Der Erholungswert steigt und dies gibt Raum zum sozialen Miteinander. Wir wollen platzsparendes Bauen zur Schaffung von preisgünstigem Wohnraum mit guter Anbindung (Stadt der kurzen Wege) fördern. Im Bestand sollten bei Sanierungen und Ausbau dieselben Regeln gelten.

 

5. OHNE WASSER LÄUFT NICHTS – WASSER IST MEHR ALS EINE RESSOURCE

Ohne Wasser kein Getreide, kein Brot, kein Leben! Gesunde Flüsse sind Lebensadern, sie versorgen uns mit Wasser, schützen uns vor Überschwemmungen und bieten Tieren und Pflanzen Lebensräume. Ihr Schutz hat höchste Priorität. Wasserkrisen schienen immer weit weg, doch Hitzeperioden, Dürren und das Gegenteil, Überschwemmungen sind global. Feuchtgebiete, Flüsse und Seen gehören zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen. Die EU will Europa zu besserem Naturschutz verpflichten und setzt sich für das „Nature Restoration Law“ ein, zerstörte Naturräume sollen wieder hergestellt werden, weil 80 % der Ökosysteme in einem schlechten Zustand sind. Gebiete sollen nach der FFH-5 Richtlinie bewertet werden (Flora-Fauna-Habitat). Leider steht das Gesetz im europäischen Rat immer noch auf der Kippe. Wir müssen trotzdem das Sinnvolle tun, global denken und lokal handeln.

Wir drängen auf Dachbegrünung, um Abflussspitzen zu brechen, Mulden, um Wasser bei Starkregen zurückzuhalten, versickerungsfähige Pflasterung einzusetzen, Bepflanzung, insbesondere Bäume, um Verdunstung zu erhalten, auch für Beschattung, dazwischen: Regenwassernutzung und Zisternen zum Abpuffern von Trockenperioden. Im Detail können wir Wasser sparen, z.B.

  • Brauchwassernetz neben dem Trinkwasser und Abwassernetz (z.B. neu im Herrmann-Löns-Weg)
  • Zisternen im Haus
  • Toilettenspülung mit Duschwasser
  • Wassersparende Armaturen
  • Progressive Preisgestaltung für Wasserverbrauch
  • Einschränken von privaten Schwimmbädern und Brunnen

 

6. BILDUNG – SCHULE – KINDER – JUGEND

Wir setzen uns ein für ein qualitativ hochwertiges Ganztagsschulangebot mit ausreichenden Plätzen an allen Einrichtungen (auch an beiden Grundschulen). Dazu gehören für uns ein regionales und gesundes Mittagessen mit möglichst hohem Bio-Anteil, einladende Schulgebäude, grüne Schulhöfe, enge Zusammenarbeit von Schulen und Jugend- und Kulturzentrum für Ferienbetreuung und Betreuungsangebote an schulfreien Tagen außerhalb der Ferien (Studientage der Lehrer, bewegliche Ferientage etc.). Eltern haben hier oft eine „Betreuungslücke“.

Zur Qualität gehört für uns die Unterstützung von Bildungsprogrammen wie MINT-Projekte und/oder Schulgarten: es ist uns wichtig Kindern ein Bewusstsein für Pflanzen, Wachsen, Ernten zu schaffen, die Wertschätzung unserer Nahrung im Allgemeinen. Im Garten werden wir ständig mit den Naturgesetzen konfrontiert und Kinder können für Klima und Klimafolgen schon sensibilisiert werden und wollen etwas für Tiere und Pflanzen tun.

Kinder wollen raus, die Dinge erfassen, bewegen, Erde spüren, staunen: Lernen! Der Schulgarten ist ein Lernort für globales Lernen und fairen Handel. (https://bildung.rlp.de/nachhaltigkeit/netzwerke/schulgarten/)

Wir schätzen die Vorschläge und Initiativen unserer Jugend aus dem Jugendgemeinderat, nehmen diese auf und verschaffen ihnen Gehör. In allen Fragen, die die Jugend betreffen, sollten sie mit einbezogen werden. Eine engagierte Jugend ist unsere Zukunft!

 

7. ENERGIE – HEIZUNGSGESETZ – STROMAUSBAU

Mehr als die Hälfte des Stroms in Deutschland wurde 2023 aus erneuerbarer Energie erzeugt – ein Riesenerfolg! Den größten Beitrag leistete die Windkraft, doch auch der Solarausbau steigt. Vorrangig soll der kommunale Wärmeplan umgesetzt werden und die Wärmeversorgung über Wärmenetze weiter vorangetrieben werden. Hierbei hat sich die „Kalte Nahwärme“ bei Neubaugebieten als sehr positiv herausgestellt. Ein gutes Beispiel hierfür ist in Schifferstadt zu sehen.

Auf Antrag der Grünen wird hier zukünftig bei kommunalen Projekten und Sanierungen der Gemeindeverwaltung immer diese Möglichkeit mit eingeplant. Als Bestandteil für Bebauungspläne in Neubau- und Gewerbegebieten muss Photovoltaik und Stromspeicherung Vorrang haben, auch bei Sanierungen im Bestand soll dies auch umgesetzt werden.

 

8. SOZIALES MITEINANDER – GEMEINSCHAFT UND ZUGEHÖRIGKEIT FÖRDERN

Ein gut funktionierendes Gemeinwesen ist in unserem Ort vorhanden und darauf können wir stolz sein. Das hat aktuell die Demonstration gegen rechtsradikale Tendenzen gezeigt. Viele Menschen sind engagiert und motiviert in Vereinen, Kirchen und vielem mehr. Wir haben kulturelle Angebote, Jugend-, Senioren- und Migrationsbeirat arbeiten zusammen und erleben ein respektvolles Miteinander. Wir wollen weiterhin Impulsgeber für ein gutes Gemeinwohl sein und unterstützen Sommerfest, Straßenfest, Weihnachtsmarkt etc.

 

9. SORGFALT IM HAUSHALT

Wie viele Kommunen leidet auch Limburgerhof unter der Last zahlreicher Pflichtaufgaben und der Schuldenbremse. Wir haben diese Dinge im Blick, aber sehen die Notwendigkeit trotz der aktuell angespannten Haushaltslage zukunftsgerichtete Investitionen zum Erhalt eines lebens- und liebenswerten Limburgerhofs zu tätigen. Förderungen sind konsequent zu nutzen.

 

„Alles hängt mit allem zusammen“, dieser erstaunliche Satz stammt von Alexander von Humboldt (1769-1859), dem großen Universalgelehrten, alles ist Wechselwirkung!

 

FÜR MEHR LEBENSQUALITÄT UND UMWELTSCHUTZ!

 

Hier findest du das Wahlprogramm zum Download.

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